Stille Macht: Wie introvertierte Führungskräfte sich motivieren

Introvertierte Führungskräfte sind besser

Wissenschaftlich erwiesen: auch Introvertierte, Hochsensible und Schüchterne können zum Alphatier werden. ©depositphotos.com/feedough

Eifrige LeserInnen der Fachliteratur kennen diese grundlegende Studie bereits: Gray, J.A.: Elements of a Two-Process Theory of Learning, Academic Press (1975). Jeffrey Alan Gray unterschied damals, in einer Modizifizierung des Big 5-Modells von Hans Jürgen Eysenck, zwischen zwei Verhaltenssystemen. Dem Verhaltensaktivierungssystem und dem Verhaltenshemmungssystem. Nach seiner Theorie reagieren Introvertierte eher bestrafungsvermeidungsorientiert als belohnungsorientiert. Das heißt: Sie lassen sich eher durch mögliche Bestrafung kontrollieren als durch Belohnung von außen motivieren. Bei Extravertierten sei das genau umgekehrt: Sie lassen sich eher durch Belohnung motivieren. Käme dann jeweils noch die Temperamentskomponente Neurotizismus hinzu, würde dieser Effekt noch verstärkt. Beide Persönlichkeitstypen würden noch stärker auf die Reize von außen reagieren: Introvertierte noch stärker auf Bestrafungen und Extravertierte noch stärker auf Belohnungen.

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Muss das für uns Introvertierte bedeuten, dass wir unsere gesamte Intelligenz dafür einsetzen, Bestrafungen zu vermeiden, weil uns Belohnungen, von außen zumindest, nicht reizen? Nein, der berühmte Managementberater Peter Drucker und die Professorin Connson Chou Locke von der London School of Economics sind sich in dem Punkt einig: Die Persönlichkeitseigenschaften von ManagerInnen stehen in keinem Zusammenhang zu deren Effektivität. Zum Chef oder zur Chefin wird niemand geboren.

Was machen also die effektiven und erfolgreichen Introvertierten, die sich ja eben weniger mit plakativen Belohnungen wie billigem Geld, hübschen Autos, schnellen Frauen oder noch schnelleren Männern motivieren lassen? Sie entwickeln von innen heraus, auf der Basis Ihrer eigenen Werte, eine Vision und setzen sich von da aus die Ziele und Belohnungen selber. Schön, aber wie geht das?

Die Transformation von Bestrafungsvermeidung

Eine Möglichkeit ist es, sich seinen am meisten gefürchteten Bestrafungen bewusst zu werden zum Beispiel: Unqualifizierte Vorgesetzte zu haben oder in einem Team mitarbeiten zu müssen, das nicht funktioniert. Und diese als Bestrafung erlebten Umstände dann positiv umzugestalten. Zum Beispiel: Selber in Führung zu gehen.

Weitere Übungen und Techniken, um die eigene Vision zu entwickeln, Ziele zu setzen und zu erreichen, finden Sie in Selbstmarketing für Schüchterne. Motivieren Sie sich, sich selbst zu motivieren. Niemand kann das so gut und punktgenau wie Sie.

Susanne Hake

Master of Fine Arts, 

Entspannter-leistungsfähig-Coachin, Kommunikationsberaterin.

Mit Wissen und Erfahrung von Medien/Kommunikation einerseits und Körperpsychotherapie/Osteopathie andererseits, biete ich lösungsfokussiertes Coaching.

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Foto: dpa.com/Silas.Stein

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